Premierenfilm

È stata la mano di Dio (The Hand of God)

IT 2021, 130 Min., DCP, I/d-f, ab 16 Jahren
Regie: Paolo Sorrentino
Darst.: Filippo Scotti, Toni Servillo, Teresa Saponagelo, Marlon Joubert, Luisa Ranieri, Renato Carpentieri, Massimiliano Gallo, Betty Pedrazzi, Biagio Manna u.a.

Anfang der 1980er-Jahre brodelt Neapel vor Aufregung. Das seit einiger Zeit zirkulierende Gerücht, Diego Maradona wolle von Barcelona in die Società Sportiva Calcio Napoli, kurz SSC Napoli, wechseln, verdichtet sich zur Gewissheit. Zu denen, die wie verrückt der Ankunft des argentinischen Stars in der krisengeschüttelten Metropole Süditaliens entgegenfiebern, gehören auch der einzelgängerische Teenager Fabietto und sein Vater Saverio. Letzterer, ein Patriarch und Banker mit Sympathien für die kommunistische Partei, liebt zwar seine ziemlich exaltierte Frau Maria über alles, betrügt sie aber trotzdem regelmässig mit einer Kollegin. Was jedoch innerhalb dieser schrecklich netten Familie und ihrer weit verzweigten Sippe nichts Ungewöhnliches ist. Zur Verwandtschaft gehören etwa eine ständig fressende und fluchende, übergewichtige Grosstante und eine ziemlich freizügige Tante, die nicht nur Fabietto zum Träumen bringt und ihn ebenso sehr elektrisiert wie der SSC Napoli. Doch just an dem Tag, als Fabietto einen Match seines geliebten Clubs besucht, bricht ein furchtbares Ereignis über den verträumten Teenager herein und zwingt ihn, schlagartig erwachsen zu werden. Paolo Sorrentinos neunter Spielfilm ist mit Abstand sein persönlichstes Werk. Es ist der erste Film, mit dem der Oscar-Preisträger («La grande bellezza») seit seinem Debüt «L’uomo in più» (2001) wieder in seine Heimatstadt zurückkehrt und sich endgültig als Erbe von Federico Fellini erweist. «È stata la mano di Dio» ist ein magisches, Poesie und Humor in beglückender Weise vereinendes Werk, ein wahres Feuerwerk barock ausufernder Ideen mit einem ans Herz gehenden, autobiografisch inspirierten Plot. Wie in vielen früheren Filmen Sorrentinos spielt auch hier sein Lieblingsschauspieler Toni Servillo als Patriarch Saverio eine gewichtige Rolle. Die eigentliche Überraschung aber ist der jugendliche Schauspieler, der die Hauptfigur Fabietto verkörpert: Filippo Scotti. Für seine stupende Performance erhielt der Achtzehnjährige im September bei der Weltpremiere am Festival in Venedig verdientermassen einen Silbernen Löwen als bester Nachwuchsdarsteller.

 

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